Schützenfest Schwalenberg in letzter Sekunde gerettet

Damen ohne Abendrobe

Schwa­len­berg (lig). Erst in al­ler­letz­ter Se­kunde ent­schied es sich, dass in Schwa­len­berg auch im kom­men­den Jahr Schüt­zen­fest ge­fei­ert wer­den kann: »­Sie woll­ten nicht, dass in die­sem Jahr die Treppe leer bleib­t«, gab Oberst Fritz Beck­mann zur Pro­kla­ma­tion be­kannt und meinte da­mit das neue Kö­nigs­rott mit sei­nem Kö­nigs­hof­staat, das sich kurz ent­schlos­sen be­reit er­klär­te, die Ver­ant­wor­tung für den Thron zu ü­ber­neh­men. Dies war die Ret­tung des Schüt­zen­fes­tes. Auf­grund die­ser »Ret­tungs­ak­tion« gab es aber am Pfingst­mon­tag keine Kö­ni­gin und Hof­da­men in ent­spre­chen­der Abendro­be. Was war pas­sier­t?

Nor­ma­ler­weise gibt ein Rott der Schwa­len­ber­ger Schüt­zen­ge­sell­schaft dem Vor­stand vor dem Schüt­zen­fest oder auch im Ver­lauf des Schüt­zen­fes­tes an, dass sie die Kö­nigs­würde ü­ber­neh­men wer­den. Manch­mal sind es auch meh­re­re, dann hat das zu­erst ge­mel­dete Rott den Vor­rang. Be­reits im ver­gan­ge­nen Jahr hatte es hier Schwie­rig­kei­ten ge­ge­ben, denn bis kurz vor Pfingst­mon­tag, dem Tag des Kö­nigs­schießens, gab es keine Mel­dung. »Es war fünf vor Zwöl­f«, be­kräf­tigte Oberst Fritz Beck­mann in die­sem Jahr noch ein­mal, wie er es be­reits während der Pro­kla­ma­tion im ver­gan­ge­nen Jahr ge­sagt hat­te. Be­reits da­mals hatte er an die Rot­ten ap­pel­liert, dass je­des Rott mal die Kö­nigs­würde ü­ber­neh­men soll­te. Nach­dem es an die­sem Pfingst­mon­tag nun noch dra­ma­ti­scher wur­de, fie­len die Worte des Obersts in die­sem Jahr ent­spre­chend deut­li­cher aus. »Wir fei­ern hier ein Schüt­zen­fest und kein Fun­fest. Das Schüt­zen­fest trägt das Wort Schütze in sei­nem Na­men und da­her geht es nicht an, dass ei­nige mehr als zehn Jahre den Spaßfak­tor mit­ma­chen, aber nicht ein ein­zi­ges Mal die Ver­ant­wor­tung ü­ber­neh­men.«

Wie ernst es in die­sem Jahr war, machte dann die Pro­kla­ma­tion deut­lich, denn nor­ma­ler­weise wer­den hier die Her­ren (der Kö­nig und seine zwei Kö­nigs­of­fi­zie­re) pro­kla­miert und die Kö­ni­gin mit ih­ren Hof­da­men sit­zen be­reits in abend­li­cher Klei­der­robe in den Kut­schen – fer­tig für den Um­zug. In die­sem Jahr aber hat­ten die Da­men keine fest­li­chen Klei­der und wur­den zu­dem mit den Her­ren pro­kla­miert.

Dies zeig­te, dass der neue Kö­nigs­thron und das Bur­gen­rott die Ver­ant­wor­tung ü­ber­nom­men hat­ten, um das Schüt­zen­fest in Schwa­len­berg zu ret­ten. Zwei der drei Paare wa­ren be­reits vor zwei Jah­ren im Hof­staat und natür­lich auch das Bur­gen­rott vor zwei Jah­ren Kö­nigs­rott. Dies sind der neue Kö­nig Tho­mas Grytz und seine Frau Ira so­wie der zweite Kö­nigs­of­fi­zier Mi­chael Stock (da­mals Kö­nig) mit sei­ner Frau Tan­ja. Ers­ter Kö­nigs­of­fi­zier wurde Mar­kus Dit­trich mit Da­niela Dit­trich. Nichts de­sto trotz zeigte sich mit Tho­mas Grytz ein strah­len­der Kö­nig, der beim ers­ten Schießen, ge­nau wie seine Kö­nigs­of­fi­ziere 28 Ring schoss und sich erst im Ste­chen mit ei­ner »­Zehn« ge­gen Dit­trich (7) und Stock (5) durch­setz­te.

Bes­ter Jung­schütze wurde Ben­ja­min Be­ge­mann aus dem Bären­rott mit 24 Ring. Da­mit wurde es gleich ein Schütze aus dem neuen und jüngs­ten Rott der Ge­sell­schaft.

Sei­nen Auf­takt hatte das Schwa­len­ber­ger Schüt­zen­fest mit dem »­Großen Zap­fen­streich« am Sams­tag­abend. Am Sonn­tag stand dann für die bis dato am­tie­ren­den Ma­jestäten Pe­ter und Ni­cole Be­ge­mann dem Hof­staat Jür­gen und Viola Koch so­wie Oli­ver und Ma­nuela Se­ve­r­ins vom Doh­len­rott der glanz­volle Höhe­punkt ih­rer Re­gent­schaft an. Denn un­ter den Ju­bel­ru­fen der Schwa­len­berg Schüt­zen und den gleich­ge­sinn­ten Gast­ver­ei­nen aus Ri­schenau, Großen­mar­pe, und Det­mold wur­den sie auf dem Markt­platz emp­fan­gen. Die Sonne strahlte zu­dem mit den Ma­jestäten um die Wet­te, denn pünkt­lich zu Pfings­ten än­derte sich das kalte Wet­ter in herr­li­che Som­mer­tem­pe­ra­tu­ren. Un­ter den Au­gen des Kö­nigs und sei­nem Ge­folge wur­den an­sch­ließend ver­diente und lang­jäh­rige Schüt­zen aus­ge­zeich­net. Das Eh­ren­schild des West­fä­li­schen Schüt­zen­bun­des (WSB) war in die­sem Jahr für Frie­del Ake­meier und Wer­ner Strü­ber auf­grund ih­rer her­vor­ra­gen­den Ver­dienste um das Schüt­zen­we­sen. Mit der Gol­de­nen Eh­ren­na­del des WSB wur­den Ot­mar Ake­meier-Meh­ret, Uwe Franzke und Jür­gen Rahns aus­ge­zeich­net so­wie die Gol­dene Ver­dienst­na­del des WSB an Rein­hardt Ake­mei­er, An­dreas Bol­te, Uwe Dep­pen­mei­er, Thors­ten Jung, Matt­hias Mühl, Oli­ver Se­ve­r­ins und Fried­rich Tölle ging. Rolf Don­ner, Hel­mut Pe­ter­seim und Mar­cus Rohde konn­ten zu­dem die Ver­dienst­me­daille der Schwa­len­ber­ger Schüt­zen­ge­sell­schaft ent­ge­gen­neh­men. Mit dem Eh­ren­schild der Ge­sell­schaft wurde Her­bert Lange ge­ehrt. Eine wei­tere Eh­rung wurde ei­ner Gruppe zu­teil, die durch die Treff­si­cher­heit ih­rer Töne auf sich auf­merk­sam macht, denn der Spiel­manns­zug Ri­schenau be­rei­cherte das Schüt­zen­fest in Schwa­len­berg zum 50. Mal mit sei­ner Mu­si­k.

­Gleich­zei­tig gab Oberst Fritz Beck­mann den Sie­ger des dies­jäh­ri­gen Oberst­po­kals be­kannt und das war kein Un­be­kann­ter, denn das Mar­der­rott hatte schon öf­ters seine Ziel­si­cher­heit un­ter Be­weis ge­stellt. Bes­ter Ein­zel­schütze wurde Frank Völ­kel mit 48 Ring.

»Tra­di­ti­ons­be­wusst wie ich er­zo­gen wur­de, werde ich meine Rede kurz hal­ten«, meinte der neue Vor­sit­zende der Schwa­len­ber­ger Schüt­zen­ge­sell­schaft, Mi­chael Stock, der so­mit die Tra­di­tion sei­nes Vor­gän­gers Heinz-Jür­gen Rid­der fort­setzt und die zahl­rei­chen Gäste be­grüßte. An diese Schwa­len­ber­ger »Weis­heit« hiel­ten sich auch die of­fi­zi­el­len Ver­tre­ter und so hob Bür­ger­meis­ter Gert Klaus, die far­ben­frohe Gäs­te­schar vor ma­le­ri­scher Ku­lisse her­vor, die von Jung bis Alt im Schüt­zen­we­sen zu­sam­men fei­ert. Land­rat Frie­del Heu­win­kel mein­te, dass er sich in Schwa­len­berg im­mer auf zwei Dinge freue, näm­lich auf schö­nes Wet­ter und nette Men­schen. Nach den wei­te­ren Wor­ten des Ver­tre­ters des Schüt­zen­krei­ses Lip­pe, dem stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zende Hein­rich Wall­baum und der Prä­si­den­tin des Kreiss­port­bun­des, Bär­bel Happ setzte sich der Um­zug in Be­we­gung zum Fei­ern auf den Doh­len­berg. Am Mon­tag wurde dann mit Span­nung das Kö­nig­schießen er­war­tet.

 
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