Schützenfestabschlussversammlung der Schützengesellschaft
Das große Ganze zählt
Schwalenberg (lig). »Mein Name wird in 50 Jahren verschwunden sein, aber die Schützengesellschaft Schwalenberg gibt es schon länger und darauf kommt es an«, erklärte der Oberst der Gesellschaft, Fritz Beckmann während der Abschlussversammlung des Schützenfestes. Er hatte zur Königsproklamation aufrüttelnde Worte an seine Schützen gefunden, nachdem es in diesem Jahr nur knapp gelungen war, einen Schützenkönig zu präsentieren.
»Die Meldung ist in allerletzter Minute gekommen, sonst säßen wir heute nicht hier«, erklärte Beckmann, und das war während der Proklamation auch deutlich zu sehen, denn die Königin und die Hofstaatdamen saßen nicht, wie sonst üblich, in ihren Kleidern in der Kutsche, sondern kamen völlig unvorbereitet in die Rolle. Auch im Jahr zuvor hatte es schon große Schwierigkeiten gegeben, einen König zu präsentieren. Während es damals fünf vor zwölf war, war es in diesem Jahr eine Minute vor Zwölf, wie ein Schützen damals am Rande der Veranstaltung bemerkt hatte.
Noch am Abend der Kranzniederlegung hatte der Vorstand die Rottführer eingeschworen, sich um den Königshof Gedanken zu machen, doch die Meldung kam nicht. »Es ärgert mich, wenn ich dann im nachhinein höre, ‘wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich das auch gemacht‘«, so Beckmann. »Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, muss es einem Oberst, der das schon einige Jahre macht, auch mal gestattet sein, etwas zu sagen, das zum Nachdenken anregt – zumal wir 1984 vor der gleichen Situation standen«. »Andere Schützenvereine haben in der Vergangenheit schon das Schützenfest abgesagt – ich hoffe, dass so etwas bei uns nie passiert, aber ich muss darauf hinweisen dürfen, dass es passieren kann«, rechtfertigte der Oberst seine damaligen Worte mit einem Blick auf Großenmarpe.
Zuvor hatte Beckmann viel Lob und Dank ausgesprochen, wobei er insbesondere das Dohlenrott, das ausgeschiedene Königsrott, hervorhob, das sehr viel Arbeit auf sich genommen hätten.
Der neue Vorsitzende der Schützengesellschaft, Michael Stock, dankte ebenfalls den Scheidenden und dem neuen Königshofstaat und den Rotten für die Unterstützung in seiner noch jungen Amtszeit. Er überreichte anschließend, gemeinsam mit dem Oberst, dem neuen Schützenkönig Thomas Grytz, die Königsscheibe.
Für die Schützengesellschaft stehen nun noch einige Termine im Jahreskalender. So werden sie bei befreundeten Vereinen zu Gast sein und am 4. September das eigene Kinderschützenfest feiern.